DMX RDM - was ist das? |
DMX RDM steht für "Remote Device Management", also "Gerätefernverwaltung" und ermöglicht die Abfrage und die Konfiguration von an den DMX Bus angeschlossenen Geräten. Es ist sozusagen ein "Plug and Play" System, bei dem der Controller die angeschlossenen Geräte identifizieren kann, sie auf ihre Möglichkeiten hin abfragen kann und sie daraufhin - grösstenteils automatisch- konfigurieren kann. Manuelle Einstellungen, wie z.B. das Setzen der DMX Startadresse, werden damit unnötig: ein Vorteil in zeitlicher Hinsicht und natürlich bei unzugänglichen oder schwierig erreichbaren Geräten. Der DMX RDM Standard ist mittlerweile als ANSI Norm E1.20-2006 erschienen und mehr und mehr Geräte werden mit RDM Funktionalität ausgestattet. Auf der PRO LIGHT & SOUND Frankfurt (1. bis 4. April 2009) zeigte SOUNDLIGHT-Chef Eckart Steffens in Seminarvorträgen auf dem Media Systems Congress erstmalig in Deutschland öffentlich in einem Kongress das Zusammenspiel unterschiedlicher RDM-Komponenten aus den Häusern Philips, Robe, Enttec, DMXProfi, Artistic License und SOUNDLIGHT. Auf der SHOWTECH 2009 Berlin (16-18. Juni 2009, Messe am Funkturm Berlin) wird ebenfalls ein lauffähiges DMX RDM System am Stand zu sehen sein. Gerade im Architekturlichtbereich, aber auch im Theater hat DMX RDM absolute Vorteile, da die Geräte-Einstellung und Verwaltung auf der Bühne entfällt: das hat jetzt alles der Controller (das Pult) im Griff. Jahrelang mußten wir darauf warten, jetzt ist RDM verfügbar: machen Sis sich selbst ein Bild!
Standard der ZukunftWer braucht das noch, wenn es schon EtherNet gibt? Damit geht doch auch alles, und DMX wird bald abgelöst. Diese Meinung hört man oft, und sie ist ebenso häufig wie falsch. DMX wird in der "letzten Meile" der Bühnenverkabelung bestehen bleiben, denn dort wäre eine sternförmige EtherNet-Verkabelung viel zu aufwendig und viel zu störanfällig. DMX RDM bietet in enger Abstimmung mit ACN, dem neuen EtherNet-Standard, eine übereinstimmende Funktionalität, sodaß die hier verwalteten Daten transparent weitergereicht werden können. ACN und RDM ersetzen sich nicht, sondern sie ergänzen sich vielmehr perfekt zum zukünftigen Teamplayer. Wer jetzt auf RDM setzt, ist damit schon bestens gerüstet, wenn ACN (erste Geräte sind auch hier schon in den Startlöchern...) in vollem Umfang verfügbar ist. Wer mehr dazu wissen möchte, der lese den Artikel "ACN and RDM: Working together to add real value" in Ausgabe 2/2009 der Zeitschrift "PROTOCOL" (www.esta.org). |
Bus-Umschaltung nach einem RDM-Befehl mit folgender Antwort am SOUNDLIGHT RDM-Splitter 3404C-H
Auf gute Qualität der Datenleitungen ist bei RDM besonderer Wert zu legen, da DMX RDM hohe Anforderungen an die Datenqualität stellt. Die Zeiten der Verwendung billigen Mikrofonkabels sind damit endgültig zu Ende.
Damit ein einmal identifiziertes Gerät weitere Abfragen nicht behindert, wird es für das weitere Abfrageverfahren stumm geschaltet und erhält dazu einen MUTE-Befehl. Wenn es diesen korrekt quittiert, gilt es als gefunden. Dieser Teilnehmer ist nunmehr identifiziert, seine eindeutige UID kann sich der Controller merken und ihn später unter dieser Adresse stets direkt erreichen.
Sind alle Busteilnehmer gefunden und demzufolge gemuted (für die Erkennung stumm geschaltet), bleibt die Antwort auf eine Abfrage aus und der Controller weiß nun, dass keine weiteren Geräte mehr gesucht werden müssen. Er kann dennoch gelegentlich ein DISCOVERY-Kommando schicken, um festzustellen, ob zwischenzeitlich nicht doch noch neue Geräte hinzugekommen sind (zum Beispiel durch eine Erweiterung der Anlage). Alternativ bleibt ihm auch vorbehalten, alle Teilnehmer durch ein globales UNMUTE-Kommando wieder für eine neue Discovery zu aktivieren - dann allerdings muß der ganze Vorgang noch einmal wiederholt werden.
RDM-Telegramme enthalten neben dem Befehl die Absenderadresse und die Empfängeradresse und sind damit eindeutig zielgerichtet. Als Absenderadresse gilt die UID des Controllers, als Empfängeradresse die UID des DMX Gerätes. Mehrere Geräte gleichzeitig sind durch globale UID ansprechbar, wobei gilt:
UID = 53.4C.32.06.01.02 = nur SOUNDLIGHT Relaiskarte 3206 0102
UID = 53.4C.32.06.FF.FF = alle SOUNDLIGHT 3206 Geräte (*)
UID = 53.4C.32.FF.FF.FF = alle SOUDLIGHT Relaiskarten (*)
UID = 53.4C.FF.FF.FF.FF = alle SOUNDLIGHT Geräte
UID = FF.FF.FF.FF.FF.FF = alle Geräte aller Hersteller
RDM-Discovery Antwort mit codierter Geräte-UID
(*) SOUNDLIGHT verwendet die mittleren UID Bytes als Typenkennung, z.B. 3206 = DMX Relaiskarte 6-fach. Dies Verfahren ist zur Nachahmung empfohlen, es ist jedoch herstellerspezifisch und daher nicht notwendigerweise auf Produkte anderer Hersteller übertragbar.
RDM-GET-Befehl mit Antwort
RDM-SET-Befehl mit Antwort
Jedes Controller-Kommando (ausgenommen globale Kommandos) wird vom Gerät beantwortet: Dazu erhöht der DMX Empfänger die Befehlsklasse um 1 (aus Kommando mach Antwort) und vertauscht Absender- und Empfängeradresse (da ja die Antwort vom Empfänger an den Absender zurück geht). Zudem wird die Parameterdatenlänge angepßt und die passende Prüfsumme berechnet und dem Telegramm angefügt.
Jeder Controllerbefehl wird fortlaufend durchnummeriert. Damit ein Bezug der Antwort zum Befehl erhalten bleibt, behält der Empfänger die Befehlsnummer in der Antwort bei - so ist dem Controller eine eindeutige Zuordnung möglich. Ist dem Empfänger, aus welchen Gründen auch immer, eine sofortige Befehlserledigung nicht möglich (z.B. weil eine Entladungslampe erst gezündet werden muß), dann kann er eine Aufschub-Statusmeldung zurückgeben. Der Controller wird dann frühestens nach der angegeben Aufschubzeit erneut den Befehl auf Ausführung prüfen.
Damit ein sicheres Handling der RDM Telegramme möglich ist, gelten für DMX RDM eingeschränkte Timing-Parameter, die eingehalten werden müssen. Hier die wichtigsten Daten im Vergleich zum Standard DMX Signal:
Außerdem muss nach jedem RDM Telegramm ggfs. die Bus-Datenrichtung umgeschaltet werden, damit die Antworten übermittelt werden können. Im Gegensatz zum bisherigen Standard DMX dürfen die Telegramme daher nicht nahtlos aufeinander folgen. Hier die einzuhaltenden Zeitrahmen:
In grafischer Darstellung ist das vielleicht etwas übersichtlicher, daher hier in Balkenform:
Es ist wichtig, dass die genannten Zeiten sowohl von Sendern als auch von Empfängern eingehalten werden, da die Busrichtung zwischen den einzelnen Datenpaketen ggfs. umgeschaltet werden muss. In dieser Zeit dürfen keine Daten auf den Bus gegeben werden, da diese durch die Busumschaltung ggfs. zerstört und somit ein ganzes DMX Telegramm unlesbar machen würden. Im RDM-Betrieb werden daher auch Standard-DMX-Telegramme etwas "luftiger" übertragen. Der Abarbeitung der Daten auf Empfängerseite kommt das eher entgegen, da somit mehr Zeit für die Ausführung zur Verfügung steht (leider gibt es immer noch viele DMX Geräte, die mit einem normmäßig "eng" gepackten Signal nicht klarkommen: das sind jedoch eindeutig Gerätefehler und solche Modelle dürften die Bezeichnung "DMX512" demzufolge ja auch eigentlich gar nicht tragen!)
Hier sehen Sie unkonfigurierte Geräte, unsortiert, teilweise sogar mit überlappenden Adressbereichen. Mit DMX RDM genügt ein Mausklick, um das zu tun, was wir "einen DMX Bus defragmentieren" nennen: das geht schneller als Tetris und alle Geräte sind perfekt eingestellt:
Geräteverteilung ungepatcht.... ein Klick und...
alles ist neu gepatcht....
Und dann, nach dem Entdecken der anderen Möglichkeiten von DMX RDM (Geräte benennen, Betriebszeiten erfassen, Temperaturen und Betriebszustände überwachen etc.), geht der Spaß ja erst richtig los..... Dann sagt Ihnen ihr Pult rechtzeitig Bescheid, wenn beim Scanner "Fronttraverse 4 links" die Lampenlebensdauer erreicht ist, wenn beim Dimmer eine Sicherung ausgelöst hat, wenn ein Roadie irrtümlich das DMX-Kabel an Port 4 von Splitter 2 gezogen hat, die Nebelmaschine nur noch Fluid für 5 Minuten im Tank hat oder wenn.... oder wenn... oder wenn... Die Möglichkeiten sind atemberaubend und nahezu endlos.
Mehr Infos zu DMX RDM finden Sie bei unseren RDM Geräten, dem JESE GET/SET RDM Controller, und den SOUNDLIGHT RDM Kommandos.
Anwendungsbeispiele für RDM, Programmieranleitungen für unsere DMX RDM Responder und viele Informationen mehr finden Sie auf unserer RDM Präsenz www.dmxrdm.eu/rdm Schauen Sie doch mal rein!
Wir geben Ihnen auf unserer Homepage umfassene Informationen zum Thema DMX512:
Weitere DMX-RDM Literaturhinweise:
Dies sind externe Links, die unseren NUTZUNGSBEDINGUNGEN unterliegen. Die Links werden lediglich informationshalber aufgelistet; SOUNDLIGHT macht sich weder deren Inhalte zu eigen noch geben diese notwendigerweise unseren eigenen Standpunkt wieder. Für den Inhalt sind ausschließlich die Betreiber der jeweiligen Sites verantwortlich. SOUNDLIGHT übernimmt keinerlei Haftung für den Inhalt und die Folgen, die aus der Verwendung der Inhalte der genannten Sites resultieren können.
Weitere DMX-512 Produkthinweise:
zurück zur SOUNDLIGHT HOMEPAGE
Letztes Update: 19.08.2010 (C) SLH 1997-2010